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"Auf dem Sonderling" heißt dieses Großsteingrab. Es handelt sich um eine 25 x 6 m große Grabanlage der Trichterbecherkultur. Es sind Reste einer ost-westlich ausgerichteten langen Kammer mit ovaler Einfassung. Von ehemals 26 Trägersteinen fehlen 4. Von den 11 Decksteinen sind noch 4 vorhanden. Die liegen heute in der Kammer. Der größte Deckstein mit Abmaßen 3 x 2,2 x 0,8 m liegt etwa in der Mitte der Anlage. Hier hat sich vermutlich der Eingang befunden. Von der ovalen Einfassung des Hügels über der Kammer ist nur der südwestliche Teil gut erhalten. Eine typische Bauform der Großsteingräber ist die Emsländer Kammer. Es sind Ganggräber mit Innenmassen über 20m Länge, 2m Breite und 1m Höhe. Sie sind meist ost-westlich ausgerichtet und haben einen Zugang von der südlichen Seite in der Mitte des Ganges. Sie lagen ursprünglich in einem langen, ovalen Hügel, der von kleinen Findlingen umgeben war. Manchmal gibt es doppelte oder dreifache Kammern. Als Baumaterial dienten die Findlinge, die die Gletscher der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit) vor etwa 200000 Jahren aus Skandinavien antransportiert hatten. Diese Grabanlagen wurden von den ersten Bauern der Region erbaut. Sie dienten mehreren Generationen einer Sippe als Bestattungsplatz. Von den Skeletten ist wenig erhalten, da der Boden wenig Kalk enthält. Es waren seßhafte Ackerbauern und Viehzüchter, die in einem jüngeren Abschnitt der Jungsteinzeit, der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur zwischen 3400 und 2800 v. Chr., deren handwerkliche Fähigkeiten, z.B. bei der Gefäßherstellung, bewundernswert sind. Die Keramik, dieser Zeit, die nach einer charakteristischen Gefäßform "Trichterbecherkeramik" genannt wird, ist sehr qualitätsvoll gearbeitet. Ohne Töpferscheibe, bzw. lediglich auf einem drehbaren Untersatz stellten die jungsteinzeitlichen Töpfer dünnwandige, gleichmäßig geformte Gefäße her, die sie vor dem Brennen schön verzierten.
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